Wir machen weiter mit unserer Hautpflegeserie. Ich nehme an, dass jeder sich gefragt hat, was man tun kann, damit die Haut noch mehr Strahlkraft bekommt und das Hautbild feiner wirken kann.
Masken sind mit Sicherheit eine große Hilfe, da die Haut so eine größere Konzentration an wertvollen Wirkstoffen bekommt.
Jedoch muss die Haut auch sozusagen in Empfangsbereitschaft stehen. Wie das? Ich würde sagen, mit einem Peeling, denn, obwohl sich unsere Hautzellen alle 28 Tage komplett erneuern, kann man mit einer Behandlung ein wenig nachhelfen. Ein gutes Peeling entfernt die bereits abgestorbenen Hautschüppchen, regt die Durchblutung an und hinterlässt eine frisch aussehende Haut.
So eine gereinigte Haut kann auch besser die Wirkstoffe der nachfolgenden Behandlungen aufnehmen.
Für dieses Thema habe ich wieder Hilfe bei einer kompetenten Ansprechpartnerin geholt, der Apothekerin Antoinette Angel aus St. Wendel, die heute meine Fragen über diese Materie beantworten wird.
- Frau Angel, könnten Sie uns die wissenschaftliche Wirkungsweise des Peelings erklären?
Durch ein Peeling sollen Hornlamellen abgerubbelt bzw. gelöst werden. Durch die Abhebung der oberen Hornschichten erscheint das Hautbild feiner. Die Hautoberfläche fühlt sich glatter und weicher an. Sie ist allerdings auch empfindlicher gegenüber mechanischen, thermischen und chemischen Reizen. Die Haut wird aufnahmefähiger für Wirkstoffe. Talgstauungen in den Follikeln der feinen Härchen werden gelöst. Hautsekrete können besser abfließen. Haarfollikel und Poren werden geöffnet und dienen als Transportwege für Wirkstoffe, die im Anschluss aufgetragen werden. Bei einem Peeling wird außerdem die Durchblutung der Kapillargefäße erhöht. Die Basalzellen der Epidermis werden angeregt, neue Zellen zu bilden. Das Resultat ist eine schnellere Erneuerung der Haut.
- Wie oft kann oder soll man das Gesicht mit Peeling behandeln?
Einmal wöchentlich ein Peeling sollte man sich bzw. seiner Haut gönnen und bei unempfindlicher Haut nicht öfter als 2 Mal die Woche.
- Ist Peeling für jeden Hauttyp geeignet oder gibt es Einschränkungen?
Im Großen und Ganzen ist Peeling für jeden Hauttyp geeignet. Man soll trotzdem die Hautstruktur berücksichtigen und sich gut beraten lassen. Vorsicht ist ganz besonders bei einer dünnen, feinen Haut, bei Teleangiektasien, Couperose und Rosazea geboten. Letzt genannte Hautzustände sind extrem empfindlich und reagieren schnell auf mechanische, thermische und chemische Reize. Wird die schützende Hornschicht hier abgetragen, können Mikroorganismen und Allergene ungehindert in tiefere Hautschichten eintreten
- Und die Nachbehandlung: ist jede Creme OK?
Wie oben beschrieben, werden nach einem Peeling Wirkstoffe besonders gut von der Haut aufgenommen, so dass ein Wirkstoff-Serum (wie unsere Antoinette Angel Konzentrierte Hyaluronsäure oder Lifting-Serum) effektiv wirken kann. Oder aber auch eine Maske (Feuchtigkeits – oder Klärende Maske). Natürlich kann man aber auch einfach nur eine Creme auftragen. Aggressive Wirkstoffe sollte man meiden.
- Es gibt ja unterschiedliche Peelings: Mechanische, Enzym-Peelings und Chemische Peelings? Könnten Sie uns die Unterschiede und die verschiedenen Anwendungen erklären?
Das wären das mechanische Rubbelpeeling, die enzymatische Schälkur, die Kräuterschälkur und der Einsatz von Fruchtsäuren. Mechanische Peelings arbeiten mit kleinen Kügelchen, die entweder aus natürlichen Stoffen wie z.B. gemahlenen Aprikosenkernen oder aus synthetischen Granulaten bestehen. Von synthetischen Granulaten muss man allerdings abraten, da sie die Umwelt belasten. Sie sind so klein, dass sie ungefiltert in die Gewässer (und ins Meer) gelangen. Dort werden sie von Krebsen und Plankton aufgenommen und landen am Ende auf unseren Tellern. Aprikosenkerne können aggressiv für die Haut sein. Alternative Produkte sind welche mit Wachskügelchen, wie z. B. Jojobaperlen. Es handelt sich um Wachskügelchen, die aus dem Samen des Jojobabaums hergestellt werden und auch im Wasser vollständig aufgelöst werden.
Enzym-Peelings: sie arbeiten mit der Reinigungskraft natürlicher Enzyme, die z. B. in Früchten enthalten sind. Abgestorbene Hautzellen werden von der noch vitalen Haut getrennt. Ein Enzym-Peeling wird einfach aufgetragen, aufgeschäumt und abgewaschen. Es ist mild zur Haut.
Chemische Peelings: wichtigster Bestandteil ist Glycolsäure, bzw. Alpha-Hydroxy-Säuren (AHAs). Auch hier ist die Herkunft aus Früchten, weswegen man es auch als Peeling mit Fruchtsäure kennt. Die Fruchtsäuren lösen die obersten Schichten der Epidermis und verbessern somit die Oberflächenstruktur. In Kosmetikinstituten wird Fruchtsäure auch bei Akne, Rosazea oder Pigmentflecken angewendet, um das Hautbild zu verbessern.
Zu den chemischen Peelings gehören auch Peelings mit Salicylsäure, also BHA (Beta-Hydroxy-Säure). Sie sind milder als Produkte mit Alpha-Hydroxy-Säuren. BHAs sind fettlöslich und dringen daher besser in die Poren ein, weswegen sie meistens zur Therapie von Akne und unreiner Haut eingesetzt werden.
Hier ein Beispiel für ein extrem sanftes Gesichtspeeling:
ANTOINETTE ANGEL Skinpharmacy GESICHTSPEELING
MIT PFLANZLICHEN MIKROPERLEN
UND ALLANTOIN
Sanfte exfolierende Emulsion mit Jojoba-Perlen. Sie befreit die Haut von abgestorbenen Zellen und Unreinheiten.
100 ml Tube
HINWEISE
Sanftes mechanisches Peeling für die Gesichtshaut. Die aus Jojoba gewonnenen Körnchen entfernen abgestorbene Zellen, glätten die Haut und machen sie weich. Allantoin spendet Feuchtigkeit, beruhigt und sorgt für optimalen Hautkomfort. So wird der Teint strahlend schön. Ideal für empfindliche Haut.
ANWENDUNG
Auf die feuchte Gesichtshaut sanft und kreisförmig aufreiben. Auf der Gesichtsmitte länger verweilen und die Augenkontur aussparen. Die Produktrückstände mit lauwarmem Wasser abwaschen und anschließend das gewünschte Produkt auftragen.
Vielen Dank für dieses interessante Interview, Frau Angel!
Für uns alle heißt es nun: auf die Plätze, fertig, los!